Die Organisation
Das Leben der mehrheitlich kleinbäuerlichen Bevölkerung der Region Arroyos y Esteros (Bäche und Sümpfe) ist hart; es fehlt an Infrastruktur und regelmässigen Verdienstquellen. Mit dem Ziel, mit der Herstellung und direkten Vermarktung von Rohrzucker nachhaltige Alternativen zur Landflucht zu schaffen, übernahmen zwei einheimische Ingenieure anfangs der 1990er Jahre den Privatbetrieb OTISA und bauten ihn zu einer modernen Zuckermühle aus. Gleichzeitig unterstützten sie die Mitglieder der drei Bauerngruppen Manduvirá, El Arroyense und Montillo bei der Umstellung auf biologisch angebautes Zuckerrohr. 1994 erhielt OTISA als weltweit erster Verarbeitungsbetrieb die BIO-Zertifizierung für kristallisierten Rohrzucker. Bald darauf erfolgte der erste Export von BIO-Rohrzucker an europäische Fair-Handelsorganisationen. 1999 wurden die drei genannten Bauerngruppen sowie OTISA (als Verarbeiter) ins FLO-Zuckerregister aufgenommen. Heute beschäftigt OTISA rund 30 permanente Angestellte; in der Erntezeit werden zusätzlich mehr als 100 SaisonarbeiterInnen angeheuert und zwar, anders als ortsüblich, mit einem Vertrag. Die Bauern können mit Abnahmegarantien und einem Preis rechnen, der über dem stark fluktuierenden Weltmarktpreis liegt und jährlich – unter Berücksichtigung der jeweiligen Produktionskosten – neu verhandelt wird. Überdies erhalten die Gruppen eine Fair Trade-Prämie; ein Teil davon wird den Bauern bar ausbezahlt, ein anderer Teil fliesst in einen Fonds für Gemeinschaftsprojekte (z.B. Krankenstation, Lagerhaus, Versammlungssaal). Ferner kommen den Gruppen verschiedene Ausbildungsprogramme – u.a. im BIO-Landbau – zugute.
Das Produkt
OTISA stellt den raffinierten BIO-Rohrzucker «golden light» her, den die claro fair trade bei der Herstellung einzelner Schokoladenprodukte (code 622 und 623) verwendet. Der Zucker ist mit der Knospe der BioSuisse ausgelobt.
Die Auswirkungen des fairen Handels
- Abnahmegarantien für ein vor Ort hergestelltes Fertigprodukt
- Kostendeckender Zuckerpreis sowie Fair Trade-Prämie zugunsten der Bauern
- Förderung des biologischen Landbaus
- Stärkung der Eigenständigkeit der Bauerngruppen