Die Organisation
In den 1970er Jahren entstanden in Ecuador auf Initiative von Anhängern der „Befreiungstheologie“ mehrere Organisationen, die mit der Schaffung von Verdienstquellen und zahlreichen, sich ergänzenden Projekten nach wie vor entscheidend zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung in Stadt und Land beitragen. Dazu gehört die Vermarktungsorganisation Camari (auf Quechua „Geschenk“). 1981 im Rahmen der gemeinnützigen Organisation FEPP (Fondo Ecuatoriano Populorum Progressio) gegründet, hat sie zum einen die Aufgabe, Kleinbauernfamilien und HandwerkerInnen zu fairen Vermarktungsbedingungen zu verhelfen. Zum anderen trägt sie dazu bei, Gewinne für die Entwicklungsprojekte des FEPP zu erwirtschaften. Heute unterstützt Camari in enger Zusammenarbeit mit FEPP landesweit mehr als 6500 Familien, unter anderem durch Beratung und Schulung, Vermittlung von Kleinkrediten, Unterstützung bei der Produktentwicklung, Vermarktung im In- und Ausland sowie per Internet. Anders als üblich steht den ProduzentInnen, die unterschiedlich organisiert sind (z.B. in Kooperativen, aber auch in privaten Werkstätten) zudem ein Mitspracherecht zu. Zu den Hauptzielen gehören auch Frauenförderung und Verteidigung der Rechte der indigenen Bevölkerung. Camari verfolgt seit der Gründung die Prinzipien des Fairen Handels und spielt sowohl bei den betreuten Gruppen als auch auf Landesebene eine Vorreiterrolle bei der Vermittlung dieser Prinzipien. Die Herstellung des Tagua-Schmuckes erfolgt in vier Kleinbetrieben, die insgesamt etwa 50 Angestellte beschäftigen. Mehrheitlich handelt es sich dabei um Frauen.
Das Produkt
Tagua, auch pflanzliches Elfenbein genannt, ist die Nuss einer ausschliesslich in südamerikanischen Regenwäldern wachsenden Palme. Sie eignet sich für Gebrauchsgegenstände wie Knöpfe sowie kunstvoll geschnitzte Artikel wie Schmuck. Nachdem sie durch die Einführung von Kunststoffen vernachlässigt wurde, gewinnt sie seit kurzem wieder an Bedeutung. Das Sammeln und Schälen der Nüsse bzw. die aufwändige Verarbeitung zum teilweise zusätzlich gefärbten Fertigprodukt verlangt sehr viel Zeit und Geschick. claro fair trade bezieht Schmuck aus der Taguanuss von Camari.
Die Auswirkungen des fairen Handels
- Vorauszahlungen und Abnahmegarantien
- Faire Preise und Mehrwertschöpfung als finanzieller Beitrag zu FEPP-Programmen
- Aufwertung der Taguanuss als eine natürlichen Ressource, die zum Erhalt des Regenwaldes beiträgt
www.camari.org