Die Organisation
Um Müllentsorgung kümmert sich in Delhi – wie vielerorts im Weltsüden – keine öffentliche Stelle. Besonders problematisch ist die enorme Masse an Plastiktüten. Was die MüllsammlerInnen, die als Kastenlose ungebildet, berufslos und geächtet sind, nicht an Zwischenhändler zu einem Hungerlohn verkaufen können, wird ohne Rücksicht auf die ökologischen und gesundheitlichen Auswirkungen verbrannt. Mit dem Ziel, einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in den Armenvierteln von Delhi zu leisten, hat die kleine Nicht-Regierungsorganisation Conserve ein einzigartiges, umweltschonendes Verfahren für die Wiederverwertung von Plastiktüten sowie eine originelle Linie von Recycling-Accessoires entwickelt. Damit beschäftigt sie ein loses Netzwerk von 25 kleinen Gruppen bzw. 350 erwachsenen MüllsammlerInnen und HandwerkerInnen, die nebst überdurchschnittlichen Löhnen und Weiterbildung sogar Schutzvorkehrungen wie Mundschutz und Handschuhe erhalten. Sobald es die Mittel erlauben, sollen sie zudem in den Genuss einer Unfall- und Krankenversicherung kommen. Ein besonderes Anliegen ist die Förderung von vielfach alleinerziehenden Frauen. Diese machen die Mehrheit der MüllsammlerInnen aus. Für das Zuschneiden und Nähen der Produkte sorgen jedoch traditionell hauptsächlich Männer. Auch hier geht Conserve neue Wege: Um die Frauen stärker einzubeziehen und ihnen zusätzliche Fähigkeiten wie das Schneidern beizubringen, hat die Organisation bereits mehrere kleine Nähateliers eingerichtet. Zur Zeit wird zudem der Bau eines Ausbildungszentrums geplant, in dem Frauen, die bisher als Müllsammlerinnen arbeiten z.B. den Beruf einer Modedesignerin erlernen können.
Das Produkt
Die modischen Recycling-Taschen, die claro neu anbietet, sind dank der speziellen Verarbeitung der Plastikabfälle durch Conserve wasserfest und strapazierfähig. Die Herstellung einer einzigen Tasche benötigt etwa 150 Tüten.
Die Auswirkungen des fairen Handels
- Marktöffnung für Recycling-Produkte aus einem einzigartigen Pilotprojekt
- Verdienstquellen für SlumbewohnerInnen
- Unterstützung von Gemeinschaftsprojekten (Weiterbildung für Frauen, Slum-Schule, etc.)