Die Organisation
Schätzungsweise die Hälfte der äthiopischen Bevölkerung gilt als unterernährt; selbst in guten Erntejahren bleiben Millionen Äthiopier auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Die Ursachen des Hungers lassen sich in Dürren, Überschwemmungen sowie im überproportionalen Bevölkerungswachstum festhalten, aber auch im Verfall der Kaffeepreise – der oft der Motor der Wirtschaft genannt wird – und den damit verbunden Börsenspekulationen. So leidet auch in Oromia, im Südwesten Äthiopiens, wo ca. 25% der Gesamtbevölkerung lebt, ein Grossteil der Menschen an Hunger.
Zweidrittel der Einwohner der grössten Provinz Äthiopiens ist im Anbau von Kaffee in überwiegend kleinbäuerlicher Produktion beschäftigt. Letztlich war die Bedeutung des Kaffeeanbaus für die Provinz die Voraussetzung, die zur Gründung des ersten äthiopischen Kaffeeverbands, der Oromia Farmers Cooperative Union (OCFCU) führte. Nach der Liberalisierung des vormals staatlich verwalteten Kaffeesektors gründeten 35 Dorfgruppen 1999 den Dachverband OCFCU. Anlass zur Gründung der Union war die Notwendigkeit der Direktvermarktung nach der Liberalisierung des Kaffeesektors mit dem Ziel, den ProduzentInnen bessere Preise bieten zu können. Hierzu folgte die Aufnahme ins Fair Trade Register sowie die schrittweise Umstellung auf Bioanbau. Heute besteht der Dachverband bereits aus 128'000 Mitgliedern, allesamt KleinproduzentInnen mit durchschnittlich 1 bis 2 ha Land, die ihre Flächen auf einer Höhe von 1000-2000m in Mischkultur bepflanzen.
So wird Kaffee als Cashfrucht angebaut und gedeiht zusammen mit Bananen und anderen Obstbäumen, die ihrerseits als Schattenspender eine wichtige Rolle einnehmen. Zudem werden auch Gewürze, Getreide, Mais, Hirse und Bohnen angebaut, was vor allem der Grundversorgung der Familien dient. Die Felder werden von den Familienmitgliedern bewirtschaftet, wobei sich die Nachbarfamilien gegenseitig helfen. Die Ernte erfolgt ausschliesslich von Hand. Die Prämiengelder fliessen in Gemeinschaftsprojekte wie Gesundheitszentren sowie in die Verbesserung des Schulwesens und der Trinkwasserversorgung.
Das Produkt
Der Oromo-Kaffee der claro besteht ausschliesslich aus äthiopischen Bio Arabica Bohnen bester Qualität. Der aromatische Bio-Kaffee ist sowohl in Bohnen, gemahlen oder in Portionen erhältlich. Für die auserlesenen Mischungen ist die traditionsreiche Kaffeerösterei La Semeuse, in La Chaux-de-Fonds zuständig.
Die Auswirkungen des fairen Handels
- Technische Beratung (Bioanbau, Qualitätssicherung, Mischanbau, etc.
- Zugang zu Kleinkrediten und Unterstützung bei der Vermarktung und Exportabwicklung
- Garantierter Mindestpreis, Fair Trade Prämie sowie zusätzliche Prämie für Bio-zertifizierten Kaffee