Die Organisation
Von den heute über 28 Millionen Nepalesen lebt fast die Hälfte unter der Armutsgrenze. Zwei Drittel der erwerbstätigen Bevölkerung ist in der Landwirtschaft tätig und lebt mehrheitlich von der Subsistenzwirtschaft. Hinzu kommt, dass Diskriminierung und Ausbeutung von Minderheiten, wie Angehörige unterer Kasten, Frauen, Kinder, aber auch gegenüber Homosexuellen und religiösen Minderheiten besonders in den ländlich geprägten Regionen immer noch stattfinden und Grund für wiederkehrende Auseinandersetzungen sind. Aus finanzieller Not – Frauen müssen u.a. bei einer Heirat eine Mitgift mitbringen – sehen sich viele Eltern gezwungen, ihre Töchter für umgerechnet 200-600$ an Händler zu verkaufen. Auf diesem Weg werden nicht selten auch Ehemänner ungewollte Ehefrauen los. So finden jährlich etwa 20'000 Mädchen zwischen acht und 18 Jahren den Weg in das Sexgewerbe und landen meistens in örtlichen oder in indischen Bordellen – mehr als 250'000 nepalesische Mädchen sind im indischen Sexhandel. Josephine Tan – Gründerin von Touch Nature – wollte mit der Organisation die Schaffung von Arbeitsplätzen für gesellschaftlich ausgeschlossene, alleinstehende und alleinerziehende Frauen sichern sowie eine kostenfreie Betreuung von deren Kindern ermöglichen. Die Unruhen nach dem Bürgerkrieg (1996-2006) zwischen den maoistischen Rebellen und der Regierungsarmee haben viele Kleinunternehmer zur Aufgabe ihres Geschäfts oder aber zur Auswanderung gezwungen. So kam es, dass auch Josephine Tan migrieren musste und 2009, in Kolkata, den Neuaufbau wagte. Ziel dieses Neubeginns von Touch Nature war nach wie vor die Unterstützung dieser nun vom Menschenhandel bereits betroffenen nepalesischen Mädchen zu sichern und ihnen einen Weg aus der Prostitution zu ermöglichen. Heute beschäftigt Touch Nature ca. 30 Handwerkerinnen, bildet sie aus und ermöglicht ihnen ein existenz-sicherndes Einkommen, und somit eine wichtige Alternative zur „modernen Sklaverei“, der die meisten Mädchen machtlos gegenüber steht.
Das Produkt
claro führt handgearbeitete, teils duftende Kerzen in klassischen Farben und in unterschiedlichen Grössen, denen während der Herstellung natürliche Essenzen beigemischt werden.
Die Auswirkungen des fairen Handels
- Existenzsichernde und zuverlässige Entlöhnung, planmässige Arbeitszeiten und Qualitätsprämien
- Kontinuierliche Schulungen hinsichtlich Qualität und Design
- Freier Zugang zu Krippen, Mahlzeiten und Bildung für die Kinder der Handwerkerinnen