Die Organisation
Zu den wichtigsten sri-lankischen Handwerkstraditionen gehört das Schnitzen von Dämonenmasken und weiteren sakralen Gegenständen aus Holz. Heute ist das Überleben dieses Kunsthandwerks allerdings bedroht. Zum einen verlieren spirituelle Werte und Zeremonien hier wie anderswo an Bedeutung. Zum anderen wächst die Konkurrenz durch industrielle Billigwaren. Zudem schreckten die jahrzehntelangen politischen Unruhen viele Touristen ab, so dass die HandwerkerInnen nicht mehr auf diesen Absatzmarkt zählen konnten. Eine der wenigen Alternativen entstand Ende der 1980er Jahre in Kaduwela, nahe der Hauptstadt Colombo. In Zusammenarbeit zwischen dem einheimischen Kleinbetrieb Sanduni und einer Privatperson aus der Schweiz erfolgte der Aufbau einer Werkstatt, deren Mitglieder (mehrheitlich ehemalige Maskenhersteller) sich auf die Produktion handgeschnitzter Holztiere spezialisierten. Da Genossenschaften auf Sri Lanka unter staatlicher Kontrolle stehen und nicht direkt exportieren dürfen, wurde Sanduni 1992 als Privatbetrieb registriert. Doch wie bei Selyn (claro code 239) sind die ProduzentInnen anders als landesüblich fest angestellt und erhalten nicht nur deutlich mehr als den Mindestlohn, sondern auch die gesetzlich verordneten Sozialleistungen. Da Holzschnitzen üblicherweise den Männern vorbehalten ist, stellt Sanduni mit dem Ziel, einen Beitrag zur Frauenförderung zu leisten, ausschliesslich Frauen zum Bemalen, Lackieren und Verpacken der Produkte an. Weiterhin geht es bei dieser Initiative, die traditionelle Schnitzkunst zu erhalten und damit stabile Verdienstquellen zu schaffen, von Anfang an um Hilfe zur Selbsthilfe. Zwar kann Sanduni bisher auf finanzielle Unterstützung – beispielsweise für die Einrichtung der Werkstatt – und auf die Vor-finanzierungen für Farben, Werkzeug, kleine Holzbearbeitungsmaschinen u.a.m. rechnen, doch soll das Projekt mittelfristig dank fairer Handelsbedingungen bzw. Abnahmegarantien und kostendeckender Preise selbst tragend werden.
Das Produkt
claro führt unter dem Namen „Pipps“ eine Auswahl origineller Spieltiere, die aus dem Holz des einheimischen Baums Alstonia Scholaris von Hand geschnitzt sind. Die Artikel werden in einem unabhängigen Labor getestet und entsprechen den CE-Spielzeugnormen (für Kinder ab 36 Monaten). Die Kosten für die Tests werden aus dem Produzentenförderfonds von claro finanziert.
Die Auswirkungen des fairen Handels
- Erhalt und Weiterentwicklung der traditionellen Schnitzkunst
- Unterstützung eines vorbildlichen Kleinbetriebs
- Abnahmegarantien, Vorfinanzierung und kostendeckende Preise