Die ProduzentInnen
Die Mehrheit der über 90 Mio. Vietnamesen lebt in den dicht besiedelten Gebieten der Mündungsdeltas des Roten Flusses und des Mekong, in denen vorwiegend Landwirtschaft betrieben wird. Trotz der Bedeutung der Landwirtschaft lebte 2004 bereits ein Viertel der Bevölkerung in urbanen Zentren, wo es 20 Jahre zuvor noch 15% waren. Die Zuwanderung aus den wirtschaftlich wenig entwickelten ländlichen Gebieten nimmt rasant zu, so auch die Flucht vom wirtschaftlich schwach entwickelten Norden in den wirtschaftlich vorteilhafteren Süden. Kurzfristig scheint die wirtschaftliche Öffnung zu greifen, das Leben in Vietnam hat sich für viele verbessert, vor allem für Gewerbetreibende und Händler, gleichzeitig hat diese Wirtschaftsreform aber auch zu merklichen sozialen Unterschieden geführt. Mai – was übersetzt „Morgen“ oder „Chance“ bedeutet – Vietnamese Handicrafts (MVH) entstand 1990 aus einem Sozialprojekt zur Unterstützung von Strassenkindern.
Ziel der Gründer von MVH war es, diesen Kindern und Jugendlichen, durch eine enge Betreuung und durch die Bereitstellung von Ausbildungsmöglichkeiten, eine neue Zukunftsperspektive zu geben. Bald ging das Projekt einen Schritt weiter: Mit dem Ziel, den Lebensunterhalt der Familie zu sichern und Kinderarbeit zu unterbinden, wurden auch Erwachsene – v.a. Mütter – einbezogen. Es folgte der Aufbau einiger Werkstätten, in denen anfangs nur Produkte aus Seide und Baumwolle hergestellt wurden. Bereits 1995 begann der Produktexport, wo auch die ersten Kontakte zu Fairhandelsorganisationen geknüpft wurden. Mittlerweile vermarktet MVH nebst der Vielfalt an Produkten aus der eigenen Werkstatt, Produkte von mittlerweile 21 Handwerksgruppen, die alle unter Einhaltung der Fairtrade Prinzipien hergestellt werden. Bei diesen unterschiedlichen Handwerksgruppen handelt es sich sowohl um Kooperativen, wie auch um kleinere Privatunternehmen sowie Familienwerkstätten.
Das Produkt
claro fair trade bezieht traditionell hergestellte Keramik- und Korbware, eine grosse Auswahl an Recyclingprodukten wie Kosmetiktaschen, Necessaires oder Sattelhüllen aus bunten Kunststofffasern oder Reissäcken und Gartenprodukte aus Ton, wie Töpfe und Dekozwerge.
Der Beitrag des Fairen Handels
- Finanzierung durch Gewinne von Dienst- und Beratungsleistungen sowie verschiedene soziale Projekte
- Der gesetzlich vorgeschriebene Lohn wird mindestens um das Zweifache übertroffen
- Erschliessung neuer Märkte durch Aufwertung und Weiterentwicklung des traditionellen Handwerks
