Die Organisation
Industriell gefertigte Artikel und Billigimporte gefährden auch in Indien seit langem eine der wichtigsten Handwerkstraditionen: die Herstellung von handgewebten Baumwolltextilien. Im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu setzt sich der staatliche Genossenschaftsverband Co-optex bereits seit 1935 für das Überleben unzähliger Webergruppen und Nähateliers ein. So beschafft der Verband bei der Erteilung von Aufträgen Baumwollgarn aus genossenschaftlich organisierten Spinnereien und stellt eigene Färbereien zur Verfügung. Zur Förderung der regionalen und nationalen Vermarktung betreibt er mehr als 200 Läden sowie einen Online-Shop; zudem sorgt er für die Koordination von Grossaufträgen staatlicher Institutionen (z.B. Schuluniformen). Zur Steigerung der Umsätze erfolgte Mitte der 1970er Jahre die Gründung der Exportabteilung Co-optex International, die mehrere Fair-Handelsorganisationen beliefert. Auf die Mitgliedschaft bei der WFTO (World Fair Trade Organization) wird bisher aus finanziellen Gründen verzichtet, denn das Exportgeschäft betrifft (absichtlich) nur einen verschwindend kleinen Teil der Gesamtproduktion, nämlich rund zwei Prozent. Zur Zeit beschäftigt Co-optex International 16 Webgruppen, die zugleich ein eigenes Nähatelier betreiben. Die Webarbeit erfolgt meist in der Familie; dabei sorgen in der Regel die Männer für das eigentliche Weben, während den Frauen Aufgaben wie das Vorbereiten des Webstuhls oder das Aufspulen des Garnes obliegen. Co-optex International sorgt für Beratung, Produktentwicklung und Massnahmen zur Verbesserung der Qualität und befähigt die Gruppen, die Ansprüche des Exportmarktes zu erfüllen. Ein grosses Anliegen gilt derzeit dem Nachwuchs. Die meisten Mitglieder sind älter als 45 Jahre, denn Jugendliche sind angesichts der Krise, die dieses Handwerk noch stärker als früher in Mitleidenschaft zieht, kaum bereit, sich für die Sicherung seines Weiterbestandes einzusetzen.
Das Produkt
Die Küchen- und Haushaltartikel, die claro derzeit anbietet, stammen mehrheitlich aus zwei Genossenschaften, die in den zwei südindischen Webzentren Chennimalai und Ammapalayam tätig sind.
Die Auswirkungen des fairen Handels
- Wahrung und Aufwertung der traditionellen Handweberei
- Langjährige Sicherung von Verdienstquellen für Webergruppen und Nähateliers
- Produktentwicklung und Qualitätssicherung
- Zugang zum (fairen) Exportmarkt