Die Organisation
Indien ist heute in vieler Hinsicht ein hoch entwickelter Industriestaat. Doch ein Grossteil der Bevölkerung lebt - vor allem in ländlichen Gebieten - weiterhin unter schwierigsten wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen. Unzählige Familien versuchen, aus dem Verkauf von Handwerksartikeln einen unentbehrlichen Zusatzverdienst zur kleinbäuerlichen Subsistenzwirtschaft zu erzielen. Doch die wenigen Absatzmöglichkeiten, die es seit dem Aufkommen billiger Industrieprodukte überhaupt noch gibt, werden in der Regel von ausbeuterischen Zwischenhändlern monopolisiert. Zu den zahlreichen indischen Fair-Handelspartnern, die mit Beratung, Produktentwicklung, Bezahlung kostendeckender Preise, u.a.m. einen Beitrag zur Bekämpfung von Armut und Landflucht leisten, gehört auch die Equitable Marketing Association (EMA). Ursprünglich als Zusammenschluss von sieben Handwerksgruppen entstanden, nimmt diese Vereinigung heute die Aufgaben eines Dachverbands wahr. Nebst dem Aufbau zahlreicher Handwerksgruppen, der Ausweitung der einheimischen Absatzmärkte sowie der aktiven Beteiligung an der WFTO und am indischen Netzwerk für Fairen Handel, setzt sich EMA auch für die Entwicklung des ökologischen Landbaus und die Nutzung von Regenwasser und Sonnenenergie ein. Zu diesem Zweck wurde 2003 in Baruipur, einem Dorf unweit von Kolkota, das so genannte Development Centre gegründet. Dort erfolgt mittlerweile auch die Produktion von Leder- und Textilartikeln sowie Kerzen und Musikinstrumenten, die für den Export bestimmt sind, so dass garantiert werden kann, dass die Rohmaterialien den EU-Normen entsprechen. Für die Herstellung von Produkten aus Speckstein, Horn, Holz wird weiterhin in den angeschlossenen - dezentralisierten - Kleinbetrieben und Gruppen gesorgt.
Das Produkt
claro führt derzeit verschiedenste Lederartikel, die im Developement Centre entworfen und je nach Aufträgen von 100-150 HandwerkerInnen hergestellt werden. Das Rohmaterial stammt aus einer lokalen Gerberei.
Die Auswirkungen des fairen Handels
- Stabile, mehr als 20-jährige Handelsbeziehungen
- Abnahmegarantien, Vorfinanzierung und kostendeckende Preise
- Gewinne, die u.a. dem Development Centre und der Stärkung der Binnenvermarktung zu Gute kommen