Die Organisation
Der nordöstliche, äusserst trockene Bezirk Serra do Mel bietet der Bevölkerung (ehemals landlosen Kleinbauernfamilien, die in den 1960er Jahren von der Regierung Boden erhalten hatten) entgegen seiner Bezeichnung „Honigland“ weder landwirtschaftliche noch sonstige Verdienstmöglichkeiten. Mit Unterstützung durch einen Walliser Entwicklungshelfer entstand anfangs der 1990er Jahre eine Genossenschaft, die sich auf den Anbau von Cashewbäumen – einer der wenigen Pflanzen, die mit wenig Wasser auskommen – und den Verkauf der vor Ort zum Fertigprodukt verarbeiteten Nüsse spezialisiert hat. Nach jahrelanger Aufbauarbeit, die entscheidend von claro unterstützt wurde, ist Coopercaju mittlerweile fähig, eigenständig ein exportgerechtes Fertigprodukt herzustellen und für dessen Vertrieb im europäischen Fairen Handel zu sorgen. Die Genossenschaft, die landesweit als Pionierprojekt anerkannt ist und in der Region die Preise für die frischen Nüsse entscheidend beeinflusst, verhilft derzeit 86 Bauernfamilien und vier Angestellten zu einem festen Einkommen. Während der Erntezeit beschäftigt sie im zentralen Sammel- und Verpackungsbetrieb zudem 20 ArbeiterInnen, in der Regel Mitglieder der Bauerfamilien. Die Gewinne hat Coopercaju bisher nicht nur zur Verbesserung der Infrastrukturen genutzt, sondern beispielsweise auch zur Förderung der Selbstversorgung und Ausbildung von Jugendlichen. Mit dem Ziel, Arbeit und Einkommen zu diversifizieren, beteiligen sich seit kurzem mehrere Mitglieder an einem Honigprojekt.
Das Produkt
Die Cashewnuss ist eine Steinfrucht, die unten aus dem Cashewapfel herauswächst und eine harte Schale mit einem einzigen Kern hat. Anbau und Pflege der Cashewbäume beruhen bei Coopercaju seit Jahren auf den Richtlinien des BIO-Landbaus. Ein Teil der Nüsse sind bereits durch das Instituto Biodinâmico Brasil (IBD) zertifiziert. Die Erstverarbeitung der Nüsse (Trocknen, Schälen, Rösten) kann, dank Bereitstellung der nötigen Geräte durch die Genossenschaft, im Familienkreis erfolgen.
Die Auswirkungen des fairen Handels
- Schaffung von Verdienstmöglichkeiten bzw. von Alternativen zur Landflucht
- Aufbau einer eigenständigen, transparenten Kleinbauerngenossenschaft
- Professionelle Qualitätssicherung
- Unterstützung bei der Erfüllung der BIO- und Fair Trade-Kriterien