Die Organisation
Obwohl Südafrika die grösste Volkswirtschaft Afrikas ist, ähneln viele ländliche Gebiete in den ehemaligen Homelands und in Städten – geprägt durch die Townships – einem typischen Entwicklungsland. Die wirtschaftliche Benachteiligung der nicht-weissen Bevölkerung konnte nach dem Ende der Apartheid nicht grundlegend beseitigt werden. In den letzten 10-15 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit der schwarzen Bevölkerung von 36% auf knapp 50%, wobei das reale Durchschnittseinkommen sogar um 20% sank. Dieses Bild ist in der Provinz Westkap – im Südwesten des Landes – nicht anders. Napier liegt etwa 180 km östlich von Kapstadt in einer Gegend wo die Arbeitslosigkeit bei über 50% liegt. Dort wurde 2010 Nobunto gegründet. Die Organisation zielt – wie schon die Vorgängerorganisation Kapula, die ebenfalls vom deutschen Entwicklungshelfer Daniel Simoleit gegründet wurde und nach einem verheerenden Brand nicht wieder aufgebaut werden konnte – auf die Schaffung von Arbeitsplätzen, und dies vor allem für alleinerziehende Frauen. Das Kleinunternehmen sichert heute bereits 18 Familien ein permanentes Einkommen. Die Handwerkerinnen und Handwerker kommen aus den Weinanbaugebieten, der Grossstadt oder aus den Townships. Einige haben ihr Handwerk erlernt, andere haben es sich in der Werkstatt angeeignet. Nobunto – wortwörtlich aus dem Sontho „für die Menschen“ – steht für Gemeinschaft, Zusammenhalt, Teamwork und Freundschaft. Unter der Anwendung der Prinzipien des Fairen Handels möchte Nobunto in dieser Region mit hoher Arbeitslosigkeit die Armut lindern und eine Unternehmenskultur leben, die nicht nur wirtschaftlich erfolgreich ist, sondern auch sozial, ethisch und nachhaltig handelt. Dem Kleinunternehmen ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Umwelt ebenso sehr wichtig. So wird im gesamten Produktionsprozess – wo immer möglich – Recycling betrieben, es werden nachhaltige Ressourcen genutzt und umweltfreundliche Entscheidungen getroffen.
Das Produkt
claro bietet eine Auswahl an Karten und Kerzen dieser Handwerksorganisation an. Die Karten werden ausschliesslich aus Recyclingpapier hergestellt und mit Sheshwe-Stoffen dekoriert, die in ihrem Design typisch für Südafrika sind. Die bunten handgegossenen Kerzen sind handbemalte Unikate, die die Kultur und Einflüsse der Region charakteristisch
widerspiegeln.
Die Auswirkungen des fairen Handels
- Schulung und Ausbildungen in Handwerkstechniken und ein sicherer Arbeitsplatz
- Nobunto bezahlt einen Lohn, der sich zwischen 30-45% über dem Mindestlohn befindet
- Spareinlagen des Unternehmens, über deren Nutzung gemeinschaftlich entschieden wird