Die Organisation
In den 1950er Jahren migrierten zahlreiche indigene Kleinbauern aus dem peruanischen Altiplano ins Rio Apurimac-Tal, in der Hoffnung, mit dem Anbau von Kaffee und Kakao ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Doch waren sie zunächst dem Monopol, das die Zwischenhändler im Transport- und Vermarktungsbereich innehatten, ausgeliefert. Der Zusammenschluss mehrerer Dorfgruppen bzw. die Gründung der Landwirtschaftsgenossenschaft CACVRA hat den Kleinbauern zu besseren Preisen und Entwicklungsperspektiven verholfen. Die – oft gewalttätigen – Auseinandersetzungen zwischen der Guerilla-Truppe des Leuchtenden Pfades und der offiziellen Armee, die Ende der 1980er bzw. anfangs der 1990er Jahre unzählige Opfer unter der einheimischen Bevölkerung verschuldeten, erschwerten allerdings den Aufbau der Genossenschaft. Angesichts der tiefen Weltmarktpreise für Kaffee und Kakao verlegten sich zudem viele Familien auf den lukrativeren Anbau von Coca-Blättern. Nichtsdestotrotz gelang es CACVRA, die demokratischen Strukturen der Organisation zu stärken, die gemeinsame Vermarktung von Kaffee und Kakao als Alternative zum Coca-Anbau aufrechtzuerhalten, und in den 1990er Jahren die Richtlinien der ökologischen Landwirtschaft einzuführen. Die meisten Mitglieder, die traditionell ohnehin behutsam mit der „Pacha Mama“ (Mutter Erde) umgehen, sind inzwischen BIO-zertifiziert. Ferner ist CACVRA seit 2003 Fair Trade-zertifiziert und erhält somit nebst den kostendeckenden Mindestpreisen eine Fair Trade-Prämie, die gemäss einer von der Generalversammlung verabschiedeten Aufteilung für verschiedene Anliegen benutzt wird. Dazu gehören u.a. Ausbildungsprogramme, ökologische Massnahmen und Beiträge an die Kosten der Fair Trade-Zertifizierung, aber auch die Äufnung eines Sozialfonds und die Unterstützung des Frauenkommittees CODEMU, das zur Stärkung der Frauen beitragen und ihre bisher kaum nennenswerte Beteiligung fördern soll.
Das Produkt
claro verwendet BIO-Kakabohnen von CACVRA zur Herstellung verschiedener BIO-Schokoladenprodukte. Die Zertifizierung erfolgt u.a. durch Biolatina.
Die Auswirkungen des fairen Handels
- Sicherung von Verdienstquellen als Alternative zum Coca-Anbau
- Förderung der BIO-Kakaoproduktion zur Verringerung der Abhängigkeit von Kaffee