Die Organisation
Anfangs 2014 zählte Israel über 8.2 Mio. Einwohner, davon sind ca. 75% jüdische und (nur gerade) ca. 20% arabische Israelis. Bei der Gründung des Staates Israel – 1948 – wurde zwar beiden Bewohnergruppen gleiche Rechte zugesprochen, aber bis heute wird die arabische-israelische Bevölkerung nicht als nationale Minderheit anerkannt und bleibt rechtlich ungeschützt. So finden Diskriminierungen in politischer, wirtschaftlicher, kultureller und sprachlicher Hinsicht nach wie vor statt. Mittlerweile wurden bereits mehr als 80% des ursprünglich arabischen Landbesitzes unter dem Vorwand der öffentlichen Nutzung konfisziert. Im Gegensatz zu den jüdisch-israelischen SiedlerInnen können die arabisch-israelischen Kleinbauern und Bäuerinnen keinen staatlichen Schutz oder Unterstützung erwarten und sind auf private Beihilfe angewiesen, oder aber sie bilden Verbünde, um Marktchancen zu erhalten. Es fehlt ihnen oft an grundlegenden Mitteln, um ihre Produktion zu verbessern und die Erzeugnisse zu vermarkten; entsprechend leben immer noch mehr als 50% der arabischen Israelis in Armut. Mit dem Ziel der Verbesserung der Vermarktung der eigenen Produkte, gründete 1996 eine Gruppe jüdisch- und arabisch-israelischer Menschenrechtsaktivisten – rund um die Gruppe Hanitzotz – die Vermarktungsorganisation Sindyanna of Galilee (Eiche aus Galiläa). Hauptzielgruppe waren von Anfang an arabisch-israelische KleinproduzentInnen. Über deren Förderung und Unterstützung will SoG die Lebenssituation und die Zukunftsperspektiven der stark benachteiligten arabisch-israelischen Bevölkerung nachhaltig verbessern und dadurch einen Beitrag zur Versöhnung der beiden Volksgruppen leisten. Während das Team von SoG beide Ethnien vereint, sind die ProduzentInnen in Westgaliläa, Nazareth und teilweise in der Westbank ausnahmslos Angehörige der arabisch-israelischen Bevölkerung. SoG setzt auch Dank den Kontakten zu claro seit ihrer Gründung die Kriterien des Fairen Handels um und leistet vor allem im Biobereich Pionierarbeit. Die Organisation ist zudem seit 2003 WFTO-Mitglied und wurde 2007 mit dem IMO-„Fair For Life“ Label ausgezeichnet.
Das Produkt
claro führt von Sindyanna die fast süchtig machenden, handverlesenen Mandeln in feiner Nougat-Kakao-Umhüllung
Die Auswirkungen des Fairen Handels
- Förderung arabischer KleinproduzentInnen Israels sowie breite rechtliche und ideelle Unterstützung bei der Durchsetzung der Rechte dieser ProduzentInnen
- Aufbau von verschiedenen Wertschöpfungsketten und Unterstützung durch den Bio-Anbau
- Produktentwicklung und Qualitätsverbesserung sowie Vermarktung traditioneller Produkte