Die Organisation
In den palästinensischen Autonomiegebieten – durch Hoheitsgebiete Israels voneinander getrennte Siedlungsgebiete im Westjordanland und im Gazastreifen – leben ca. 4.5 Mio Menschen. Ein wesentliches Problem für die Bewohner dieser Gebiete, neben der Rechtsfreiheit und der fehlenden Autonomie, ist, dass sie das Land nicht verlassen können, also die Unmöglichkeit, zwischen dem Westjordanland und dem Gazastreifen reisen zu können. Eine andere Schwierigkeit stellt der Export der erzeugten Güter dar. 1995 verliessen israelische Truppen zwar Bethlehem und überliessen die Stadt den palästinensischen Autoritäten. Während der Zweiten Intifada (2000-2005) wurden jedoch die gesamte Infrastruktur und die Tourismusindustrie ruiniert. Viele Arbeitsplätze gingen daraufhin verloren und der wichtigste Einkommenszweig der Stadt erlitt einen massiven Einbruch, von dem sie sich heute nur langsam erholt. Die politischen Unruhen der letzten Jahre hinterliessen vor allem bei den HandwerkerInnen ihre Spuren. Der abnehmende Fremdenverkehr führte zu einer steigenden Arbeitslosenrate, weniger Handelsfreiraum und damit kaum Zugang zu den internationalen Märkten. Hier setzt die (Nicht-Regierungsorganisation) BFTA an: Sie wurde von aktiven Gemeindemitgliedern gegründet, um HandwerkerInnen aus dem ganzen Westjordanland eine stabile Einkommensmöglichkeit zu bieten und im internationalen Handel wieder Fuss zu fassen. Dabei war es BFTA wichtig, einerseits traditionelles Kunsthandwerk zu fördern und andererseits Arbeitsplätze zu schaffen, die eine stabile und faire Entlöhnung garantierten. Gleich zu Beginn sollten Workshops und hohe Qualitätsstandards mit traditionellen und fairen Herstellungsmethoden verknüpft werden. Der Produktvielfalt sind heute keine Grenzen gesetzt, so werden vor allem Produkte aus Olivenholz, Glas und Keramik, aber auch Stickereien und Papier hergestellt sowie Schmuck und Seifen. Nebst den Verkaufsaktivitäten, übernimmt BFTA auch individuelle Gruppentätigkeiten wie Designunterstützung, Produktdiversifizierung oder Verbesserung der Sicherheit am Arbeitsplatz und unterstützt vor allem Frauen, Flüchtlinge und behinderte Menschen.
Das Produkt
Weihnachtliche Dekorationsideen wie Krippen und Kerzenhalter aus Olivenholz und wundervoll verarbeitete und hand gemalte Keramikschalen in verschiedenen Grössen aus Hebron zählen zu den Produkten, die claro anbietet.
Die Auswirkungen des fairen Handels
- Langfristige Abnahmeverträge mit den Handwerkerinnen und Einbindung in den internationalen Markt
- Ausbildung in Design und Diversifizierung sowie Schaffung von sicheren Arbeitsplätzen
