Die Organisation
SUNTOY wurde 2008 gegründet und vertrieb anfänglich Solarspielsachen. Gründer des privaten Unternehmens ist der nach Südafrika ausgewanderte Österreicher Harald Schulz. Auf Anfrage des grössten afrikanischen Glasherstellers Consol entwickelte er gemeinsam mit Drahtkünstlern ein Einmachglas mit Solarpanel und LEDs. Das Sonnenglas speichert die Energie des Sonnenlichts, um es bei Dunkelheit wieder abzugeben. Die Innovation soll Kerzen und Petroleumlampen, die Ursache für viele Brände (sog. "Shack Fires") in Townships sind, ersetzen. 2011 begann die Produktion einer Solarlaterne mit 11 Mitarbeiter*innen. Anfänglich wurde das Produkt national, später dann in anderen Ländern Afrikas verkauft, bevor 2013 die Marke Sonnenglas gegründet wurde und der Export nach Deutschland und Europa startete. Mittlerweile arbeiten 55 Menschen das ganze Jahr über bei Suntoy. Hergestellt werden die Sonnengläser in einer zentralen Werkstätte in Johannesburg.
Ziel der Organisation ist neben der Sicherung eines nachhaltigen Wachstums die Verbesserung der Lebensumstände der Beschäftigten. Suntoy achtet dabei auf gute und sichere Arbeitsbedingungen. Besonders hervorzuheben ist die Unterstützung der Ausbildung der Mitarbeiter*innen. Jede/r kann sich intern oder extern fortbilden (z.B. Universitätslehrgänge, etc.). Suntoy übernimmt dafür die gesamten Studienkosten. Ausserdem verfügt das Unternehmen über Studienräume, die kostenlos genutzt werden können.
Die Produzent*innen
Die meisten Mitarbeiter*innen kommen aus Townships (viele aus Soweto) in und um Johannesburg. Fast alle von ihnen waren vor ihrer Tätigkeit bei Suntoy arbeitslos und hatten keine oder nur eine schlechte Schulausbildung. Bei Suntoy lernen sie ihr Handwerk von Grund auf. Die Abläufe in den verschiedenen Abteilungen sind gut organisiert und Verantwortlichkeiten klar aufgeteilt. Dadurch ist eine gute Zusammenarbeit möglich. Geregelte Arbeitszeiten, Bezahlung weit über dem nationalen Mindestlohn (durchschnittlich das Doppelte ), Betriebsküche, gesunde Jause und Pausenräumlichkeiten machen die Organisation zu einem attraktiven Arbeitgeber.
Alle Mitarbeiter*innen haben die Möglichkeit sich auf Unternehmenskosten weiterzubilden. Dieses Angebot hat beispielsweise Yvonne Cassa genutzt, um ihren Traum zu erfüllen und zu studieren. Sie hätte sich die Ausbildung nicht leisten können. Durch die Unterstützung von Suntoy konnte sie nebenberuflich Betriebsführung studieren. Mittlerweile ist sie Produktionsleiterin und wohnt nicht mehr im Township.
Die 55 fix Beschäftigten (30 Männer und 25 Frauen) werden bei grossen Bestellungen (ca. drei Monate im Jahr) von rund 30 Personen unterstützt - meist Familienangehörige, Freunde oder Bekannte der Festangestellten.
Die Auswirkungen des fairen Handels
Mit dem Verkauf der Produkte an Organisationen des Fairen Handels eröffnet sich für Suntoy eine zusätzliche Marktchance, um die so geschaffenen Arbeitsplätze nachhaltig absichern zu können. Die Beschäftigten von SUNTOY profitieren im Rahmen ihrer Anstellung gleich mehrfach: